Samstag, 27. März 2021

Ein Petruswunder in der heutigen Zeit?

 

Und in jener Nacht, als ihn Herodes vorführen lassen wollte, schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit zwei Ketten gefesselt, und die Wachen vor der Tür bewachten das Gefängnis.
    Und siehe, der Engel des Herrn kam herein und Licht leuchtete auf in dem Raum; und er stieß Petrus in die Seite und weckte ihn und sprach: "Steh schnell auf!" Und die Ketten fielen ihm von seinen Händen.
    Und der Engel sprach zu ihm: "Gürte dich und zieh deine Schuhe an!" Und er tat es. Und er sprach zu ihm: "Wirf deinen Mantel um und folge mir!" Und er ging hinaus und folgte ihm und wusste nicht, dass das wahrhaftig geschehe durch den Engel, sondern meinte, eine Erscheinung zu sehen.
    Sie gingen aber durch die erste und zweite Wache und kamen zu dem eisernen Tor, das zur Stadt führt; das tat sich ihnen von selber auf. Und sie traten hinaus und gingen eine Gasse weiter, und alsbald verließ ihn der Engel. (Apostelgeschichte 12, 6-10)
Das klingt schon recht phantastisch, nicht wahr? Aber zu phantastisch, um auch wahr sein zu können?

Ich lese gerade ein Buch über Bruder Yun, einen christlichen Missionar, der in den achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts im bäuerlichen China gelebt und gewirkt hat.
    In einer Biografie über ihn las ich heute morgen eine erstaunliche Begebenheit, die ein wenig an jenes Petruswunder aus der Bibel erinnert.
   
Yun hatte in Schaanxi in einer kleinen christlichen Hausversammlung gepredigt und war verhaftet worden. Nach einer stundenlangen Vernehmung  lag er zerschlagen und gefesselt für eine Weile alleine im Verhörraum: 
Der Heilige Geist sprach zu ihm: „Der Gott des Petrus ist auch dein Gott.“
    Sofort erinnerte er sich daran, wie die Engel die Tore des Gefängnisses für Petrus geöffnet hatten. Yun war mit mehreren Seilen gebunden, doch einige lösten sich nun auf wundersame Weise, nur seine Hände waren noch zusammengeschnürt. Er konnte jedoch aufstehen und ging zur Türe, die nicht verschlossen war. Mit seinem Mund schnappte er nach dem Griff und zog die Tür auf.
  Danach ging er durch die Menschenmenge im Hof (Schaulustige, die hereingelassen und sich dort während des Verhörs versammelt hatten) zum nördlichen Ende der Polizeistation. Fortlaufend erinnerte er sich daran, dass das Blut Jesu ihn schützte. Keiner sah ihn. Es war, als sei er unsichtbar.
In einem Waschraum gelang es ihm dann, sich von seinen Handfesseln zu befreien. Jetzt stand ihm nur noch eine an sich unüberwindliche Gefängnismauer im Wege: 
Mit übernatürlicher Kraft, als ob ihn ein Engel anheben würde, sprang er auf die hohe Mauer, deren Oberseite mit Glasscherben versehen war und von dort hinunter auf die andere Seite.
  Nachdem eine Weile durch die hügelige Gegend gelaufen war, traf er auf einen Christen, der ihn zu den ihm schon bekannten Christen aus der Hausversammlung brachte. Dort wurden seine Wunden ausgewaschen und verbunden, bevor er dann weiterfloh.

Gedankenimpuls:
Nun, ich kann mir vorstellen, was mancher jetzt so denken mag: Baron von Münchhausen lässt grüßen! Oder so ähnlich.
  Gleichwohl muss man aber sagen, dass Yun nicht irgendwer in der christlichen Szene ist. Er ist weltweit bekannt, wenn auch nicht unumstritten, und lebt seit 2001 in Deutschland.  hier

Alle Zitate sind dem Buch "Der Himmelsbürger" (Haavald Slaaten, Leuchterverlag) entnommen

Dienstag, 23. Februar 2021

Warum 165 Pfund, 27 Schilling und 6 Pence einen Mann glücklich machten

 


Es war in der Frühe eines Freitags: „Herr, wohin soll ich von hier aus gehen?“ betete ich. Still, klar und schnell kam die Antwort: Nach Amerika!
Ich glaubte nicht recht gehört zu haben. … Nach einer Weile sagte ich zu dem Herrn: „Aber ich habe überhaupt kein Geld!“
Buche den Platz“, antwortete er, ich werde dafür bezahlen!
Diese Weisung von oben will David du Plessis 1947 in London, damals dort als Reiseprediger und Gereralsekretär der südafrikanischen Pfingstkirche unterwegs, empfangen haben. Aber Amerika ist bekanntlich groß:
Ich überlegte und dachte an die Tatsache, dass in zehn Tagen in Grand Rapids, Michigan, eine wichtige  Konferenz der Assemblies of God stattfinden würde.  Auf eher unerklärliche Weise spürte ich, dass ich dort anwesend sein sollte.

  Nun begann für ihn eine Odyssee durch Londoner Reisebüros immer mit dem gleichen Bescheid: Für die nächsten drei Monate ist alles ausgebucht! Schließlich landete er in einem Reisebüro, wo er den Mitarbeiter so eindringlich um Hilfe bat, dass der versprach sich um eine Flugmöglichkeit zu bemühen.
  Und tatsächlich klingelte drei Tage später das Telefon bei du Plessis bezw. seiner Gastgeberin Frau Barnes:
„Haben Sie einen Platz für mich gefunden?“ „Ja“, antwortete er, „aber Sie müssen noch heute abend abreisen  … Mr. Du Plessis, Sie müssen wirklich mit einem großen Glauben gebetet haben. Denn letzten Freitagabend bestand nicht die geringste Chance für Sie, noch einen freien Platz zu finden.“
„Wann kann ich den Flugschein abholen?“ erkundigte ich mich. „Sie müssen ihn innerhalb einer Stunde abholen.“

So weit, so gut! Aber woher das Geld für das Ticket nehmen und nicht stehlen? In seiner Verzweiflung wandte er sich an seine Gastgeberin:
„Schwester Barnes“, sagte ich langsam, „ich habe einen Platz in einem Flugzeug nach den Vereinigten Staaten bekommen, habe aber kein Geld, um die Reise zu bezahlen. Ich sitze in der Klemme.“ „Haben Sie das denn nicht gewusst?“ fragte sie mich. „Doch, ich wusste es!“ Frustration lag in meiner Stimme. ...
  Da läutete die Türglocke. Frau Barnes verließ das Zimmer. Kurz darauf kehrte sie mit einem Umschlag in der Hand zurück. „Es ist für Sie“, sagte sie, „vielleicht ist ja da das Geld drin.“

Und so war es dann auch auch! 165 Pfund, 27 Schilling und 6 Pence u nd eine beigefügte schriftliche Notiz:
Lieber Bruder du Plessis,
erinnerst du dich, wie ich dir in Wales sagte, dass ich den Eindruck hätte, der Herr wolle dich nach Amerika fahren lassen? Der Herr hat mich letzte Nacht um 11 Uhr geweckt und zu mir gesagt, ich solle dir einen Scheck über diese Summe ausstellen und an diese Adresse senden. … Wofür du es nötig hast, weiß ich nicht. Solltest du es aber nicht brauchen, so lege es bitte in einen Umschlag und schicke es an mich zurück.“
Du Plessis stürmte mit dem Scheck in der Hand in Richtung Reisebüro los und erreichte es gerade noch rechtzeitig:
„Sie haben es wirklich geschafft. Ich habe bereits sechs Kunden, die auf den Flugschein warten.“ Er hielt den Schein, der bereits auf meinen Namen ausgestellt war, in die Höhe und reichte ihn mir dann.
  Ich starrte die Zahlen an, die den Kaufpreis darstellten: 165 Pfund, 17 Schilling und 6 Pence! Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich reichte ihm den Scheck!

Gedankenimpuls:
Nur noch mal zu Verdeutlichung. Du Plessis schilderte hier auf den Pence genau die Summe erhalten zu haben, die er für ein Flugticket benötigte.  Übersandt von einem Mann, der nichts von seiner Notlage wusste, die Geldsumme aber in einer Eingebung gesehen oder gehört haben will.
    Kann so etwas, wenn wahr, Zufall gewesen sein? Wohl kaum!

                                                     *

(Die Zitate sind dem Buch: "Man nennt ihn MR.PENTECOST" von Bob Slosser/Johannes-Fix-Verlag entnommen (S.128-132))